Bülow ist eine Ortschaft: unweit von Schorssow, am Nordufer des Malchiner Sees, der prägend für die Landschaft der »Mecklenburger Schweiz« ist, die durch Hügel und Seen sowie fruchtbare Acker gekennzeichnet ist. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts steht in Bülow ein klassizistisches Gutshaus (Bauzeit um 1820), das durch den großen, zweigeschossigen, dreiachsigen Mittelrisalit und den davor aufgestellten vier Kolossalsäulen mit Architrav und Giebeldreieck die scheinbare Kleinheit des sonst eingeschossigen Gutshauses aufhebt. Das verputzte Gebäude ist neun Achsen breit, jedoch fünf Achsen tief, was ungewöhnlich ist, zumal die Giebelseiten durchgehend mit Pilastern gegliedert sind.
Unter der Traufe des erneuerten Krüppelwalmdaches verbergen sich neben den vollgeschossigen Zimmern hinter den beiden Mittelrisalit (der Risalit auf der Gartenseite hat keine Kolossalsäulen) Dachräume, die durch kleine schmale Fenster belichtet werden.
Uber den besonders breiten Fenstern des Wohngeschosses, an den etwas hervorstehenden Ecken des Hauses (es sind damit flache Seitenrisalite), ist als Schmuck jeweils ein halbrundes Putzfeld angebracht. Diese Fenster werden links und rechts durch Pilaster eingefasst. Zu den kleinen, leicht übersehbaren architektonischen Besonderheiten des klassizistischen Hauses gehören auch das Lünettenfenster im Dreiecksgiebel der Hofseite, was fast wie ein Halboval aussieht, die Loggia hinter den Kolossalsäulen, das auf Konsolen ruhende flache Giebeldreieck über der Haupttür, eine Windrose im Fußboden eines Raumes und die flachen Kellerfenster, die die Gegenstücke zu den schmalen Dachfenstern sind.
Seit 1995 ist das Gutshaus wieder in privater Hand und bewohnt, obwohl noch umfangreiche Erneuerungsarbeiten zu leisten sind.
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