Unter dem durchgehenden Dach mit seinem markanten und jetzt sanierten Dachreiter verbirgt sich ein Kleinod der Architektur von großer Prägnanz und Aussagefähigkeit bis in unsere Zeit. Vor der Westwand mit rekonstruiertem Fünfpassfenster und unter dem singulärem Dominikalgewölbe des Turm steht heute der Abendmahltisch und die Taufe. Der Gemeindesaal ist über zwei Joche von einem sechsteiligen Rippengewölbe überspannt und die Empore und Orgel stehen im östlichen Joch. Die vom Schlussstein geführten Rippen gehen nahtlos in bodentiefe Wandvorlagen über; sie berichten von der aufstrebenden Aufbruchstimmung im Übergang von der Romanik zur Gotik und sind auch heute ein vereinnehmendes Zeichen der Geschlossenheit und Erhabenheit dieses zunächst einfach anmutenden Rechtecksaal. Abbild dieser Gewölbearchitektur sind Außen die unterschiedlich gestuften und ausgerichteten Pfeiler, nun im Rahmen der Sanierung durch Bleibabdeckungen geschützt. Neue Medien der Akustik und Beleuchtung lassen die Gottesdienstgestaltung erweitern und die Kirche für allgemein kulturelle Aktionen im Rahmen des Geschichtsort Lotte annehmen. Ludger Sunder-Plassmann Architekt Münster im Februar 2015
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