Das Verlangen nach einem ursprünglichen Baustoff, den man wieder mit den Händen formen kann, war auch das Motiv für einen Lehmbauversuch in Münster. Der Architekt Ludger Sunder-Plassmann brauchte einen Stall und ein Futterhaus für seine beiden Pferde und entschloss sich, beim Bauen die früher beim Fachwerkbau im Münsterland übliche Lehmstakenbauweise wieder anzuwenden. Auf dem Gelände befand sich bereits ein offener Fuhrwerk-Unterstand, dessen eichene Holzständer sich für die Ausfachung mit den Staken anboten. Aber Lehmstaken herzustellen, wozu man Langstroh braucht, das immer seltener zu bekommen ist, musste viele Male probiert werden, bevor es schließlich gelang. Der Architekt und seine Mitarbeiter waren wieder zu Lehrlingen geworden.
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